Die Nachfrage zum 11. Frühlingsfest der SPD auf Kreta „ist jetzt schon enorm“, so Björn Kufahl Ende Oktober 2014. Der Name Kreta birgt schon allein für Kultur pur. Wer möchte sich schon die Besichtigung des Palastes von Knossos entgehen lassen. Ob es noch einen klitzekleinen Rest des Fadens der Ariadne zu sehen gibt?
Zunächst einmal kommen wir am 19. April abends im Hotel “Cactus Beach in Stalis, ungefähr 45 Busminuten östlich von Heraklion, an. Die herrliche Anlage des Hotels mit mehreren Häusern können wir erst am anderen Morgen wahrnehmen. Es ist wirklich eine wunderschöne und sehr gepflegte Atmosphäre. Dass wir in einem Hotel bester Klasse untergebracht sind, zeigt sich auch beim Frühstück und bei den Abendessen: Wir werden mit einheimischen Speisen und Getränken reichlich verwöhnt.
Unser Aufenthalt auf Kreta beschränkt sich auf die nördliche Seite der Insel. Das ist aber kein Nachteil, ganz im Gegenteil, es gibt so viel zu sehen und zu erleben.
Heute aber bringt uns der Bus mit Kalle Mühe und der gut deutsch sprechenden griechischen Reiseleiterin Elena nach Agios Nikòlaos, einer Stadt an der Mirabèllou-Bucht. Der Name sagt es schon: Wir sind an der Riviera Kretas. Auf dem Weg dorthin erfahren wir von Elena viel über die Jahrtausende währende Geschichte Kretas, über die Geologie der Gegend, über Fauna und Flora und natürlich auch über die dort lebenden Menschen. In der Nähe liegt malerisch das Dorf Kritsà.
Dicht neben dem Dorfe befindet sich die dreischiffige Kirche „Panagìa i Kerá“.
In Kàto Karouzanà wird das Frühlingsfest mit folkloristischen Darbietungen und reichlich Essen und Getränken bis abends spät gefeiert.
Am anderen Morgen, es ist Dienstag, der 21. April, steht der Ausflug zum Kloster Arkádi südlich von Heraklion, und der Besuch von Chaniá und Réthymno auf dem Programm.
In Chaniá und Réthymno sehen wir Spuren aus venezianischer und auch osmanischer Zeit.
Am Mittwoch, dem 22. April nähern wir uns wieder einem Höhepunkt der Reise: Knossós mit den Ruinen des aus der Mythologie bekannten Palastes des Königs Minos.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Politische Frühschoppen mit Matthias Platzeck in Heraklion. Für uns 550 Teilnehmer gibt es in der Stadt keinen so großen Saal. Also hat Björn Kufahl ein Kino angemietet. Wie werden vom Präsidenten Kretas Stavros Arnaoutakis, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Griechenlands begrüßt. Er spricht unumwunden die Wirtschaftskrise an. Eines seiner Äußerungen heißt: „Die EU ist unser Lebensraum, unsere Familie“.
Matthias Platzeck gliedert sein Referat wie folgt: Unsere Politik, Flüchtlinge und Russland.
– Die Wurzeln der Demokratie, auch unserer, liegen in Griechenland. Die EU ist ohne Griechenland nicht denkbar. – Jeder Mensch, also auch der einzelne Flüchtling, will doch nur überleben. – Als Vorsitzender des Deutsch-Russischen-Forums e. V. kennt Matthias Platzeck die Denkweise Putins ziemlich genau. Er bezeichnet die Besetzung der Krim eindeutig als Bruch des Völkerrechts.
Natürlich umfasst die Rede Platzecks wesentlich mehr. Es folgt eine kurze aber intensive Debatte.
Sehr interessant ist eine Fahrt in die Lassíthi-Ebene. Auf dem Wege dorthin zeigt uns Elena das kleine Nonnenkloster Moní Kerà. Die auf 840 m Höhe liegende Ebene ist von hohen Bergen umgeben. Darum sammelt sich dort das Grundwasser, das früher von Windrädern mit weißen Segeln gefördert wurde und zur Bewässerung den Landwirten zur Verfügung stand. Es werden Kartoffeln, Obst und Gemüse angebaut. Die Windräder sind inzwischen durch Elektropumpen ersetzt worden. In der Nähe machen wir Rast an der Zeus-Höhle.
Der vorletzte Tag steht zur freien Verfügung. Abends jedoch werden wir alle in das Restaurant „Palladium“ zum Abschiedsfest gefahren. Der überwältigend große Saal ist weiß eingedeckt. Damit es kein Gedrängel gibt, sind die Tische mit den Bus-Nummern versehen. Wir werden kulinarisch von den Vorspeisen bis zum Fleischgericht richtig verwöhnt, und zu trinken gibt es reichlich Wein und Wasser.
Die Bedienungen leisten Schwerarbeit!
Am endgültig letzten Tag des Frühlingstreffens werden unsere Koffer vom Zimmer abgeholt und zum Bus gebracht. Es folgen der Transfer nach Split und der Flug zurück in die Heimat. Ein bisschen Wehmut ist doch immer dabei, wenn wir uns von inzwischen lieb gewordenen Freunden verabschieden.
Sehen wir uns nächstes Jahr in Kroatien wieder?