Festveranstaltung – 150 Jahre SPD im Braunschweiger Land

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Stephan Weil, Dr. Carola Reimann, Hubertus Heil, Sigmar Gabriel und Gerhard Glogowski

06. September 2015


Auf große Resonanz stieß das Jubiläum der Sozialdemokraten im Braunschweiger „Gastwerk“. Der Ort war passend zum Anlass gewählt, handelt es sich doch um die ehemaligen Panther-Werke. Die Panther Fahrradwerke AG existierte von 1896 bis 1963 und produzierte neben Fahrrädern unter anderem auch Kinderwagen und Motorräder. Rund 500 SPD-Mitglieder, Ehrengäste, Vertreter aus Politik und Wirtschaft feierten 150 Jahre Sozialdemokratie zwischen Harz und Heide.

Stolz machte SPD-Chef Sigmar Gabriel deutlich, dass der Werdegang der SPD eine Erfolgsgeschichte ist. Als stabiler Anker der Region verbindet sie früher wie heute Arbeitnehmerinteressen, aufgeklärtes Bürgertum und kritische Intelligenz.

Dass die Gestaltung der Zukunft dabei unmittelbar mit der Vergangenheit verknüpft ist, betonte Glogowski in seinem Grußwort „Nur der, der seine Wurzeln freilegt hat die Möglichkeit, dass die eigenen Wurzeln wachsen“.  Unbestritten war dies auch für Helga Grebing. In ihrer Festrede beschrieb sie eindrucksvoll den zunächst mühsamen Weg der Braunschweiger SPD und hob wichtige Persönlichkeiten hervor. Als  „der richtige Mann, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle“  ist Wilhelm Bracke, seinerzeit Hoffnungsträger der Partei, aus der Gründungszeit nicht wegzudenken. Gleiches gilt auch für Heinrich Jasper, der sich Im Alter von 27 Jahren der SPD anschloss. Um ihn sammelten sich vorwiegend jüngere Menschen und bildeten so eine neue Generation. Das die Zeiten für Sozialdemokraten gefährlich waren, wird am Beispiel Heinrich Jasper´s –ehemaliger Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig- deutlich. Er steht für eines der tragischsten Schicksale eines NS-Verfolgten. Jasper musste sein Leben in ständiger existentieller Bedrohung durch die Nationalsozialisten führen. Nach zahlreichen Verhaftungen fand er seinen Tod im April 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Als eine Vergangenheit aus der man lernen kann bezeichnete Grebing abschließend die Geschichte der Braunschweiger SPD.

„Es gilt nun Brücken in die Zukunft zu schlagen“, so Gabriel „und konkrete Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit zu finden“. Dabei wird man sich auf das Machbare konzentrieren und weiterhin nah bei den Menschen sein. Dass alte Grundwerte in diesem Zusammenhang heute aktueller denn je sind hob Hubertus Heil hervor, dies gilt insbesondere für die soziale Gerechtigkeit. Man muss „sich besinnen, um nach vorne zu gehen.“

Auch Ministerpräsident Weil gratulierte zum 150-jährigen Bestehen der SPD in der Region, die er als industrielles Herz Niedersachsens bezeichnete. Dies ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der SPD. Weil ist sich sicher „Der Bezirk Braunschweig wird seine besondere Rolle in Niedersachsen behalten“.

Abgerundet wurde das festliche Programm durch die musikalische Untermalung der Big Band der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule und die ausgezeichnete Bewirtung des Restaurants „Rodizio Brazil im Gastwerk UG“.

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