


Chancen und Perspektiven des dualen Ausbildungssystems
Am Dienstag dem 6. September fand im Veranstaltungszentrum KOMM in Wolfenbüttel die Bildungskonferenz zum Thema berufliche Bildung im dualen System statt.
Es trugen verschiedene Referent_innen mit ihren Beiträgen zur anschließenden Diskussionsrunde bei. Darunter war auch die Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die unter anderem Ergebnisse des Bündnisses duale Berufsausbildung vorstellte. Heiligenstadt betonte die Wichtigkeit der beruflichen Bildung mehr politische Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, diese sei schließlich die Säule des Fachkräftemarktes.
Es gelte weiterhin das Augenmerk auf die Berufsorientierung zu legen und diese durch mehr Kooperation mit den Jugendberufsagenturen und Berufsschulen erfolgreich umzusetzen. Ebenso soll der berufliche Quereinstieg für Berufsschullehrer_innen erleichtert werden, damit u. a. ein erhöhter Unterrichtsausfall vermieden werden könne.
Der Braunschweiger Landtagsabgeordnete Christoph Bratmann beschrieb anschließend die Situation aus Sicht eines ehemaligen Berufsschullehrers und lobte explizit die Arbeit der Berufsschulen. Jedoch sehe er auch, dass die Berufsorientierung gestärkt werden müsse, zum Beispiel durch Angebote der Jugendberufsagenturen. Für Betriebe sei die verpflichtende Aufnahme leistungsschwacher Schüler_innen wünschenswert. Des Weiteren sei es für Schüler_innen wichtig, ein klares Ziel vor Augen zu haben und in ihrer Berufsorientierung unterstützt zu werden, so Bratmann.
Prof. Dr. Rita Meyer von der Leibniz-Universität Hannover verdeutlichte den Wandel der Arbeitswelt durch die Globalisierung und die Digitalisierung. Berufliche Werdegänge, so Meyer, seien vielfältig und müssten individuell unterstützt werden. Gerade im Bereich Weiterbildung müssten Zertifikate und Abschlüsse standardisiert werden.
Im Anschluss an die Vorträge gaben Michael Kleber, Regionsgeschäftsführer des DGB Region Südniedersachsen und Dr. Bernd Meier, Geschäftsführer der IHK Braunschweig ihre Aussagen zur aktuellen Situation der dualen Ausbildung ab. Kleber verdeutlichte die Notwendigkeit einer angemessenen Ausbildungsvergütung sowie einer hohen Ausbildungsqualität. Meier verwies auf die Chancen einer besseren Koordination der verschiedenen Verantwortlichen. Denn „eine schlechte Ausbildung helfe niemanden“, so Meier.
In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmer_innen ging es vor allem um die Durchlässigkeit des Bildungs- und Ausbildungssystems. Gerade beim Punkt der Weiterbildungsmaßnahmen, so waren sich alle einig, müssten Hochschulen, Betriebe und Handelskammern an einem Strang ziehen.
Von Ruth Schröder, FSJlerin beim Bezirk BS