
Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Niedersachsen, ASF, diskutierte mit den SPD-Landtagsabgeordneten Dr.Thela Wernstedt, Medizinerin, und Luzia Moldenhauer in der letzten Landesvorstandssitzung die Bedürfnisse und Erfahrungen von geflüchteten Frauen und Mädchen. Sie stellen fest: „Ein Drittel der Flüchtlinge, die zu uns nach Deutschland kommen, sind weiblich. Sehr viele alleinreisende Frauen und Mädchen haben auf ihrer Flucht oder im Herkunftsland sexuelle Gewalt erlitten. Für traumatisierte Frauen und Mädchen muss eine kultursensible und geschlechtersensible medizinische Betreuung gewährleistet sein.“
Der ASF-Landesausschuss bekräftigt einhellig, dass ein besonderer Schutzbedarf bei Schwangerschaften besteht. Abschiebungen, Zurückschiebung und Umverteilungen von Schwangeren oder von Frauen kurz nach einer Entbindung sind nicht hinnehmbar.
Die ASF-Landesvorstandsmitglieder Simone Wilimzig-Wilke und Annegret Ihbe, Kommunalpolitikerinnen in Braunschweig, betonen: „Wir sind uns der aktuellen Herausforderung der Kommunen hinsichtlich der großen Zahl von geflüchteten Menschen sehr bewusst. Dennoch muss die Situation geflüchteter, oft schwer traumatisierter Frauen und Mädchen nachhaltig verbessert werden“.
Ein Antrag zu dieser Thematik wird auf dem SPD-Bundesparteitag im Dezember 2015 eingebracht und entschieden. Darin fordern die SPD-Frauen unter anderem eine geschlechtergerechte Beratung und Betreuung durch Sozialarbeiterinnen mit professionellen Dolmetscherinnen, sowie Informationen in mehreren Sprachen über Hilfsangebote und vorhandene Frauenberatungsstellen.
Der Antrag wird in den Gliederungen der SPD zunächst weiter beraten und auf dem SPD-Bundesparteitag zur Beschlussfassung vorliegen.
Simone Wilimzig-Wilke
Annegret Ihbe
ASF-Bezirk Braunschweig
ASF-Landesausschuss