Flüchtlingskinder- Vertrauen finden in der Fremde

Artikel von www.spd-ratsfraktion-braunschweig.de/aktuell Braunschweig. Die Ratsfrauen Annegret Ihbe und Annette Johannes (SPD) sowie Simone Wilimzig-Wilke aus dem Stadtbezirksrat haben das Kinder- und Jugendschutzhaus Ölper der Stadt Braunschweig besucht. Dort werden zurzeit ganz viele unbegleitete minderjährige Asylsuchende betreut. Lesen Sie den Bericht der Ratsfrauen von ihrem Besuch!

Ratsfrauen Annegret Ihbe und Annette Johanes im Kinder- und Jugendschutzhaus in Ölper.
Ratsfrau Annegret Ihbe
Ratsfrau Annegret Ihbe im Gespräch mit drei Jungen aus dem Kinder- und Jugendschutzhaus in Ölper.
V.l: Ratsfrau Annette Johannes, Mitglied im Stadtbezirksrat Lehndorf-Watenbüttel Simone Wilimzig-Wilke und Ratsfrau Annegret Ihbe.
Hierbei handelt es sich um einen Zettel, welcher am Kühlschrank der
Küche befestigt ist. Das Augenmerk liegt auf der Sprachvielfältigkeit und der Verständigung untereinander auf einfache Weise.

Wie bekannt ist, verlassen Kinder und Jugendliche ihre durch Krieg zerstörte Heimat und kommen allein, unbegleitet in die Fremde, zu uns nach Braunschweig. „Eltern, Geschwister, Bekannte und vieles Gewohntes haben sie hinter sich gelassen“, erläutert Barbara Reinmüller, die zuständige Abteilungsleiterin im Jugendamt. Die jungen Menschen finden Schutz in der Erstaufnahmestelle, der Notaufnahmestelle, im Kinder- und Jugendschutzhaus Ölper der Stadt Braunschweig . „Wir nehmen sie auf, Tag und Nacht, 365 Tage, und geben ihnen zunächst eine Grundversorgung: Diese jungen Menschen haben nach dem langen und beschwerlichen Weg das Bedürfnis nach Schlaf, Essen,Trinken, Kleidung“, sagt Christiane Hunke, die Leiterin des Kinder- und Jugendschutzhauses.

Im Gespräch mit Christiane Hunke und Barbara Reinmüller konnten die Besucherinnen, SPD-Bezirksrats- und Ratsfrauen Simone Wilimzig-Wilke, Annette Johannes und Annegret Ihbe erfahren: Die jungen Asylsuchenden erhalten noch viel mehr. Sie werden in dem Haus mit ihren Nöten und Sorgen angenommen, so wie sie sind. Unterschiedliche Religionen und Kulturen treffen aufeinander. Das gemeinsame Leben der 14 Jungen zwischen 13 und 17 Jahren aus Syrien, Eritrea oder auch Montenegro erfordert viele Gespräche über Herkunft, Gewohnheiten, Wünsche und Zuwendung bei Ängsten.

Gemeinsam werden am Montag der Speiseplan und die Mitarbeit bei der Zubereitung besprochen. Absprachen und Regeln des Zusammenlebens werden erläutert: Wir gehen respektvoll miteinander um. Hier ist der Start für Integration. Vertrauen wird aufgebaut. Christiane Hunke und Barbara Reinmüller berichten, dass den jungen Flüchtlingen professionelle pädagogische Fachkräfte, eine Psychologin und auch Dolmetscher der verschiedensten Sprachen zur Seite stehen. „Sie haben Zeit und Geduld für Konfliktgespräche und Beratungsgespräche“, so Frau Hunke. Die jungen Menschen werden bei ihren ersten Schritten begleitet, bei den ersten Besuchen in die Stadt, beim Einkaufen, beim Busfahren und erlernen voller Begeisterung das Fahrradfahren. Auch der Schulbeginn am 3. September in den Braunschweiger Schulen wurde vorher mit ihnen vorbereitet und auch die Anmeldung durchgeführt .

Neben dem Fahrradfahren ist auch das Schwimmen sehr beliebt, der Besuch eines Fußballspiels und auch selbst das aktive Fußballspielen am Nachmittag und an den Wochenenden. Kennenlernen unserer Stadt, Kontakte aufnehmen und praktisch tätig werden stehen oben auf. Erfahrungen machen, was kann ich, was möchte ich, welchen Beruf möchte ich ergreifen? Vertrauen fassen und selbstständige Schritte unternehmen.

Die jungen Menschen verbleiben einige Zeit im Kinder- und Jugendschutzhaus, bis sie zu Verwandten gehen oder in eine weitere Aufnahmestelle. Zurzeit wird im Kinder- und Jugendschutzhaus ein Konzept der „Gasteltern“ erarbeitet, die gern junge Asylsuchende in ihrer Familie aufnehmen möchten.

Willkommen und Abschied werden hier engagiert, respektvoll und auf die jungen Asylsuchenden zugehend gelebt.

Anerkennung und herzlichen Dank.

Annegret Ihbe