Bei sommerlichen Temperaturen nahmen weit über 11.000 Menschen an der familiären Demonstration im alten „Braunschweiger Land“ gegen Atomkraft teil. Über 50 „Haltestellen zum Atomausstieg“ wurden von Unterstützern eingerichtet, um Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Traktoren, mit Bussen oder auf Fahrrädern nach Salzgitter-Bleckenstedt zu geleiten. Viele Familien mit Kindern aus der ganzen Region waren gekommen, um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, mit dem Atomausstieg ernst zu machen.
Bundesweit demonstrierten am heutigen Ostermontag an zwölf Standorten weit über 130.000 Menschen gegen Atomenergie. Am Vortag des 25. Jahrestages der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und infolge der Katastrophe von Fukushima machten sie eines deutlich: „Schluss mit der Atomenergie – AKWs endlich abschalten!“ Nun muss in Deutschland die Fragen nach einem endgültigen Atomausstieg neu debattiert werden.
Für die SPD ist klar: Die Risiken der Atomenergie sind völlig unvertretbar. „Wir müssen umgehend zum Atomkonsens vom Jahr 2000 zurückkehren und darauf basierend den Atomausstieg beschleunigen. Das Moratorium der Bundesregierung ist ein kurzzeitiges Aussetzen der schwarz-gelben Laufzeitverlängerung“, so William Labitzke vom SPD-Arbeitskreis Klimaschutz und Energie.
Für das Braunschweiger Land ist auch längst klar: Nicht nur das Betreiben von Atomkraftwerken birgt Risiken – auch die Endlagerung von Atommüll ist riskant. Die im Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung bedeutet, dass jetzt die letzten Atomkraftwerke erst 2040 abgeschaltet werden. Das bedeutet wohl für unsere Region nur eins: Obwohl die Region Braunschweig schon genug Schwierigkeiten mit den strahlenden Fässern in der Asse hat, wird wohl mehr Atommüll als geplant im Schacht Konrad bei Salzgitter eingelagert werden müssen. Und Schwarz-Gelb hat sich ein weiteres Problem verschafft: wie und wo soll der neu anfallende Atommüll für Jahrtausende sicher gelagert werden?