Wowi, Knut, zwei Dicke und 94 Prozent!

Es war Parteitag im SPD-Bezirk Braunschweig, und es lief gut in der neuen Stadthalle in Gifhorn. Mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, war der richtige Referent am richtigen Ort: Er verzichtete für den Besuch "selbstverständlich" auf eine Madrid-Reise … und er traf mit seiner Rede zu allen wichtigen Punkten der Bundespolitik die Stimmungslage der Delegierten auf den Punkt. Und natürlich spielte auch Knut, der Medienstar des Berliner Zoos, in Wowereits und den Reden von Sigmar Gabriel, aber auch von Generalsekretär Hubertus Heil, eine Rolle. Heil konnte berichten, dass er von Berliner Knut-Fans mit dem einzigen offiziellen Paten, nämlich Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, verwechselt wurde und dies mit den Worten richtigstellte: "Nein, der richtige Pate ist der andere Dicke aus Niedersachsen".

Es wurde aber dann auch „ernst“: In seinem Bericht als Bezirksvorsitzender über die Arbeit der vergangen zwei Jahre machte Sigmar Gabriel die Erfolge, aber auch einige Defizite im SPD-Bezirk deutlich. Den Erfolgen bei den Kommunalwahlen in ländlichen Bereichen, insbesondere in den Landkreisen Peine, Goslar und Wolfenbüttel, stehen die schlechten Wahlergebnisse in den drei Großstädten Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter entgegen. In allen drei Großstädten stellt die SPD nicht die Ratsmehrheit und auch nicht den Oberbürgermeister. Gerade für die Großstädte müsse nach neuen Konzepten und Aktivitäten gesucht werden, die es ermöglichen, die Anonymität der Großstädte aufzubrechen. Eine ähnliche Situation zeige sich auch bei der Mitgliederwerbung: Im Ländlichen Bereich wurden in den vergangenen 10 Monaten wesentlich mehr neue Mitglieder geworben als in den drei Großstädten. So hätten die Unterbezirke Goslar und Wolfenbüttel bereits ihr „Sollziel“ im Rahmen der Mitgliederwerbekampagne erreicht, während die Großstädte Braunschweig und Wolfsburg noch weit hinter den Zielzahlen zurückliegen. Und Gabriel und Hubertus Heil nutzten den Parteitag, um das Positive zu präsentieren, nämlich dass die Zielsetzung „10 Prozent neue Mitglieder bis Juni 2008“, die sich die SPD bundesweit gegeben hat, auch realisierbar ist. Sie konnten mehrere Ortsvereine ehren, die dieses Ziel zum Teil mit schon 300 Prozent „übererfüllt“ haben. Absoluter Spitzenreiter im Ranking dabei der Ortverein Heeseberg mit dem besten Einzelwerber Jürgen Hentschel, aber auch der Ortsverein Bad Harzburg mit Michael Riesen ist absolute Spitze. Der SPD-Bezirk Braunschweig ist damit auch ganz vorn dabei im bundesweiten Ranking. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt in der Maiausgabe des Niedersachsen-Vorwärts.Bei den Wahlen gab es für den neuen und alten Bezirkschef und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel 94 Prozent der Stimmen, 5 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Gewählt wurden als stellvertretende Vorsitzende mit sehr guten Stimmergebnissen erstmals Eva Schlaugat aus Peine und der Gifhorner Detlef Tanke. Sie lösten Renate Jürgens-Pieper und Hubertus Heil ab, die zuvor mit großem Beifall als bisherige Stellvertreter verabschiedet wurden, ab. Zum Schatzmeister wieder gewählt wurde Matthais Wehrmeyer (PE) und als Beisitzer Marcus Bosse (WF), Petra Emmerich-Kopatsch (GS), Annegret Ihbe (BS), Stefan Klein (SZ), Carola Reimann (BS) und Bodo Seidenthal (HE). Neu als Beisitzer im Vorstand sind Achim Barchmann als Vertreter der DGB-Region SON, Kai Florysiak (BS), Angela Heider (GF), Karl-Heinz Hausmann (OHA) und Frank Poerschke (WOB).Die anschließende Antragsberatung wurde in einer sachlichen und produktiven Atmosphäre mit den Schwerpunkten Sozial- und Umweltpolitik und hier insbesondere die Situation beim Schacht Asse II geführt.

Vorankündigung

Hier folgt in Kürze auch noch eine Fotodokumentation – schauen Sie mal wieder vorbei!

Presseecho