Politik von Frauen für Frauen – Aktuelle Themen der Frauen – und Familienpolitik: ASF-Bezirkskonferenz mit Elke Ferner

Im Rahmen der Bezirkskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF)referierte die ASF-Bundesvorsitzenden Elke Ferner, MdB (im Bild rechts) zum Thema „Politik von Frauen für Frauen"- Aktuelle Themen der Frauen – und Familienpolitik. Die einstimmig wiedergewählte ASF-Bezirksvorsitzende Annegret Ihbe (Mitte) und Sitzungsleiterin Gudrun Ohst fassten gemeinsam mit den Delegierten anschließend die Diskussionsergebnisse in zwei Anträgen und einer Resolution zusammen:

Resolution Frauen bewegen Politik: in Landkreisen, Städten und Gemeinden. Unsere Gesellschaft verändert sich ständig und wichtige Entscheidungen zu den Veränderungen der Arbeitssituation und im Lebensumfeld in der Zukunft werden insbesondere in den Kommunen getroffen. Frauen stehen dabei im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Frauen sind es, die Familie und Beruf vereinbaren müssen. Sie wissen auch am besten, wie wichtig gute Kinderbetreuung und gut ausgestattete Beratungsstellen und auch sinnvolle Verkehrsanbindungen sind. Daher ist es notwendig, dass kompetente und starke Frauen sich engagieren, um sozialdemokratische Politik umzusetzen: in den Räten der Landkreise, Städte und Gemeinden. Frauenpolitik berührt alle wichtigen Politikfelder. Daher ist es wichtig, dass Frauen noch mehr als bisher ihre Interessen durchsetzen und kommunale Mandate ausüben. Folgende Themenschwerpunkte sind der ASF Bezirk Braunschweig im Rahmen der Vorbereitung der Kommunalwahl von besonderer Bedeutung:
1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die SPD hat mit der ASF ein „Bündnis für Familien“ auch vor Ort an vielen Stellen initiiert. Mit Vertretern aus Wirtschaft, Gewerkschaft, Kirchen und Verbänden verfolgen wir das Ziel einer größeren Vereinbarkeit zu erreichen. Ein familienfreundliches Klima ist ein wichtiger Faktor, der zur Verbesserung des Wirtschaftsstandorts führt und zur Wiedereingliederung von Frauen in den Beruf beiträgt. Diese Bündnisse müssen weiter geführt werden.
2. Soziale Netze stärken.
Das ehrenamtliche Engagement in Vereinen und anderen Interessengruppen wird besonders von Frauen ausgeübt. Dieses Engagement muss mehr anerkannt werden.
3. Familienpolitik
Das Thema Familienfreundlichkeit ist erfreulicherweise in den Mittelpunkt der politischen Diskussion gerückt. Bei allen Fragen vor Ort muss weiterhin verstärkt das Interesse der Kinder gesehen und Meinungen der Kinder bei örtlichen Planungen einbezogen werden.
4. Frauenfreundliche Infrastruktur
Ein gutes Angebot an Versorgungsnetzen spielt für Frauen eine besondere Rolle. Stadtteilname und familienfreundliche Gemeinschaftszentren sowie ein bedarfsgerechter Personennahverkehr sind vorrangig.
5. Rückkehr in den Beruf
Der Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf nach einer Phase der Betreuung der Kinder muss weiterhin in Zusammenarbeit mit Frauenbeauftragten und der Volkshochschule fortentwickelt werden. Es wurde schon viel erreicht: Aber wir sind noch nicht am Ziel und die Gleichstellung von Frauen in Politik, Arbeitswelt und Gesellschaft muss vorangebracht werden. In diesem Jahr der Kommunalwahlen ist das immer wieder deutlich zu machen.
Antrag 1: Frauenpolitik ist mehr als Familienpolitik
Die weiblichen Lebensmodelle dürfen in der Öffentlichkeit von der Politik nicht ausschließlich auf Mutterrolle und Familie konzentriert werden. Frauen leben in verschiedenartigen Lebensformen. Alle Lebensmodelle sollten von Wertschätzung getragen und nicht diskriminiert werden.
Antrag 2: Beitragsfreiheit für Kindergartenbesuch.
Die ASF begrüßt grundsätzlich die Bestrebungen der SPD, die Beitragsfreiheit für die gesamte Zeit des Kindergartenbesuchs einzuführen. Dabei sollte die Umsetzung zügig erfolgen und die tägliche Kindergartenbesuchszeit den Bedürfnissen der Kindern und der Eltern angeglichen werden, bei gleichzeitiger Sicherung des Bildungs- und Erziehungsauftrages. Der Einstieg in die Beitragsfreiheit beginnt sofort mit einem verpflichtenden Besuch im letzten Kindergartenjahr.
Bei den anschließenden Vorstandswahlen gab es folgendes Ergebnis: Vorsitzende bleibt Annegret Ihbe (BS), zu ihren Stellvertreterinnen wurden Monika Kreibich (WF) und Barbara Lex (OHA) sowie als Beisitzerinnen Erika Brakel (OHA), Edelgard Hahn (HE), Susanne Hahn (BS), Sigrid Herrmann (BS), Mona Lotz (BS), Sandra Ostendorf (HE) und Gabriele Trittel (HE) gewählt. Für Elke Ferner gab es zum Abschluss und gleichzeitig als nachträgliches Geburtstagsgeschenk einen spannenden Frauenkrimi und ein „Sudoko-Rätselbuch“!