Im Jahr 2015 feiert die SPD-Braunschweig ihr 150jähriges Bestehen, denn am 06. September 1865 wurde im Braunschweiger Odeon eine Gemeinde des Allgemeinen Deutschen Arbeiter Vereins (ADAV) gegründet. Dazu wird es verschiedene Veranstaltungen geben. Am Sonntag, 6. September fand die zentrale Gedenkstunde statt.
Auf dieser Seite findet Ihr / finden Sie daher regelmäßig Informationen zu Veranstaltungen in Rahmen des Jubiläums sowie zu herausragenden Persönlichkeiten der SPD-Geschichte.
Weitere Infos:
- Festveranstaltung – 150 Jahre SPD im Braunschweiger Land
- 150 Jahre SPD: Über die Anfänge der Sozialdemokratie am Grab von Wilhelm Bracke
- Bericht zum Gedenken an Wilhelm Bracke
- Bericht zum Kolloquium zur Braunschweiger SPD Geschichte

Verfügbare Downloads | Format | Größe |
---|---|---|
Einladung als pdf-Download zur Festveranstaltung am 6. September 2015 | 282 KB |

Die abgebildeten Persönlichkeiten beeinflussten maßgeblich die Geschichte der SPD und die Politik in der Region Braunschweig, aber auch darüber hinaus:
Wilhelm Bracke
*29. Mai 1842 Braunschweig
+27. April 1880 Braunschweig
Er studierte Naturwissenschaften und war ein wichtiger Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands (SDAP), der Vorgängerin der SPD, deren Sprecher er wurde. Erster Sitz der Partei war Braunschweig. Bracke wurde 1870 wegen eines Aufrufs zum Frieden zu einer Haftstrafe verurteilt. Danach gründete er einen Verlag, war Publizist und Herausgeber der Zeitung „Braunschweiger Volksfreund“. 1872 wurde er als erster Sozialdemokrat in den Rat der Stadt Braunschweig gewählt. Ab 1877 war er Abgeordneter im Reichstag und schied 1879 wegen seines schlechten Gesundheitszustandes aus. Die Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in der Weststadt wurde nach ihm benannt.
Samuel Spier
*4. April 1838 Alsfeld
+9. November 1903 Frankfurt am Main
Er studierte Philosophie und Naturwissenschaften, arbeitete als Lehrer in Wolfenbüttel. Den Eisenacher Kongress, auf dem die SDAP, Vorläuferin der SPD, gegründet wurde, bereitete er maßgeblich mit vor. Das dort verabschiedete Programm trug in erheblichem Maße seine Handschrift. Für gut zwei Jahre lag ein sehr großer Teil der politischen und organisatorischen Verantwortung für die neue Partei in der Region Wolfenbüttel und Braunschweig, speziell in den Händen von Samuel Spier und Wilhelm Bracke. Wegen seines Aufrufs zum Frieden mit Frankreich wurde Spier 1870 verhaftet, nach dem Prozess aber freigelassen.
Heinrich Jasper:
*21. August 1875 Dingelbe
+19. Februar 1945 KZ Bergen-Belsen
Er war Jurist, zog 1901 nach Braunschweig, trat 1902 in die SPD ein und war von 1903 bis 1928 Mitglied der Braunschweiger Stadtverordnetenversammlung. Von Januar 1919 bis 1920 war er Mitglied der Nationalversammlung und ab 10. Februar 1919 einstimmig gewählter Präsident der Landesversammlung. Von 1919 bis 1933 war er Abgeordneter des Braunschweigischen Landtages, in den Jahren 1919/1920, 1922 bis 1924 und 1927 bis 1930 Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig. Am 17. März 1933 verhafteten die Nationalsozialisten Jasper und misshandelten ihn schwer. Die Jahre 1933 bis 1939 musste er im KZ Dachau verbringen, kehrte dann nach Braunschweig zurück, wurde aber 1944 wieder verhaftet und zuerst in das Arbeitserziehungslager Halldorf bei Salzgitter-Watenstedt, dann in das KZ Sachsenhausen und schließlich ins KZ Bergen-Belsen gebracht, wo er starb. In Braunschweig erinnern an ihn die Jasperallee, die Büste am Ruhfäutchenplatz und das „Heinrich-Jasper-Haus“.
Ernst Böhme:
*23. Januar 1892 Magdeburg
+21 Juli 1968 Braunschweig
Er studierte Jura, war Mitgründer des Reichsbanners Schwarz.Rot-Gold und Oberbürgermeister in Braunschweig von 1929 bis 1933, als die Nazis ihn des Amtes enthoben, zeitweise einsperrten und misshandelten. Nach seiner Freilassung studierte er Wirtschaft und wurde nach dem Krieg von 1945 bis 1948 erneut Oberbürgermeister von Braunschweig, erhielt am Ende seiner Amtszeit die Ehrenbürgerwürde der Stadt. Von 1947 bis 1955 war er Mitglied des Niedersächsischen Landtages in Hannover.
Martha Fuchs, geborene Büttner:
*1. Oktober 1892 Grubschütz
+08. Januar 1966 Braunschweig
Sie arbeitete als Buchhalterin und zog 1923 mit ihrem Mann nach Braunschweig, wo er Redakteur bei der sozialdemokratischen Zeitung der „Volksfreund“ war. 1925 wurde sie als SPD-Mitglied in die Stadtverordnetenversammlung und 1927 in denBraunschweigischen Landtag gewählt. Von 1944 bis April 1945 war sie im KZ Ravensbrück eingesperrt. Von Mai bis November 1946 war sie Kultusministerin des Landes Braunschweig, damit die erste Frau in einem Ministeramt in den Westzonen, anschließend bis 1948 Staatskommissarin für das Flüchtlingswesen. Von 1947 bis 1951 und 1954 bis 1955 war sie Abgeordnete des Niedersächsischen Landtages. 1959 bis 1964 war sie Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig und wurde deren Ehrenbürgerin.
Alfred Kubel:
*25. Mai 1909 Braunschweig
+22. Mai 1999 Bad Pyrmont
Er arbeitete nach einer Drogistenlehre unter anderem als Kaufmann. Durch die Gewerkschaft kam er zur politischen Arbeit, wurde 1937 von den Nationalsozialisten inhaftiert und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach dem Krieg ernannten die Alliierten ihn 1946 zum Ministerpräsidenten des Freistaates Braunschweig. Bei der Bildung des Landes Niedersachsen wurde er dort Wirtschaftsminister, blieb zwischen 1947 und 1976 fast ununterbrochen Abgeordneter und Minister in verschiedenen Ressorts, war von 1970 bis 1976 sogar Ministerpräsident von Niedersachsen. Er war unter anderem Träger des Großen Verdienstkruezes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik.
Georg Eckert:
*14. August 1912 Berlin
+07. Januar 1974 Braunschweig
Er studierte unter anderem Geschichte und legte das Lehrerexamen ab. Nach dem Kriegsdienst und Aktivitäten im Widerstand bekam er 1946 eine Dozentenstelle an der Kant-Hochschule (der Pädagogischen Hochschule) in Braunschweig, danach eine Professur. 1951 gründete er mit Unterstützung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Braunschweig das Internationale Schulbuchinstitut und leitete es bis zu seinem Tod. Es wurde inzwischen nach ihm benannt. Er war Herausgeber, Autor und arbeitete in der SPD in der Kommission zur Vorbereitung des Godesberger Programms mit.
Otto Bennemann:
*27. September 1903 Braunschweig
+22. Mai 2003 Braunschweig
Er war gelernter Kaufmann. Während des Nationalsozialismus engagierte er sich im Widerstand, musste emigrieren und wurde interniert. Nach 1945 war er Ratsherr der Stadt Braunschweig, von 1947 bis 1974 Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags und von 1959 bis 1967 niedersächsischer Innenminister. Von 1948 bis 1952 und erneut von 1954 bis 1959 hatte er das Amt des Braunschweiger Oberbürgermeisters inne. 1965 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband verliehen, 1968 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Braunschweig. Eine Berufsschule und eine Straße wurden in Braunschweig nach ihm und seiner Frau Franziska benannt.
Gerhard Glogowski:
*11. Februar 1943 Hannover
Er ist gelernter Werkzeugmacher und studierter Diplom-Volkswirt. 1966 wurde er Ratsherr der damaligen Gemeinde Waggum, ab 1972 dort Bürgermeister. Von 1972 bis 1974 war er Abgeordneter im Kreistag des Landkreises Braunschweig und stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender. In den Jahren 1976 bis 1981 und 1986 bis 1990 war Gerhard Glogowski ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig. 1978 wurde Glogowski in den Niedersächsischen Landtag gewählt, dem er ohne Unterbrechung bis 2003 angehörte. In diesen Jahren war er von 1990 bis 1998 niedersächsischer Innenminister, 1998 und 1999 niedersächsischer Ministerpräsident. Er ist Ehrenbürger der Stadt Braunschweig und Ehrensenator der TU.

Foto: Gundolf Algermissen
Das Volksfreundhaus:
Es wurde am 1. April 1914 bezogen und war Sitz der SPD Parteizentrale, der Zeitung der „Volksfreund“ mit Druck- und Redaktionsräumen, sowie anderer der SPD nahestehenden Organisationen, wie der Arbeiterwohlfahrt. Die Nationalsozialisten besetzten das Haus am 9. März 1933, demolierten die Einrichtung, töteten einen Mitarbeiter, misshandelten die anderen und verwandelten das Haus in eine Folterkammer der SS und ein „Schutzhaftgefängnis“. Nach dem Krieg wurde es wiederaufgebaut und mehrfach saniert. Der Volksfreundsaal heißt heute Dr.-Heinrich-Jasper-Saal.
Bitte um Spenden
Am Ende der Veranstaltungsreihe soll eine Broschüre über die ersten 150 Jahre SPD-Geschichte in unserer Region herausgeben werden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie oder Ihr mit einer Spende dazu beitragt unser ambitioniertes Konzept zum 150. Geburtstag umzusetzen. Natürlich wollen wir die Spender geeignet herausstellen und sie erhalten selbstverständlich auch eine Spendenbescheinigung erhältst.
Unsere Kontoverbindung lautet:
SPD-Bezirk Braunschweig, IBAN: DE42 2701 0111 1006 0129 00 bei der SEB Bank
Verfügbare Downloads | Format | Größe |
---|---|---|
Der komplette Spendenaufruf befindet sich hier: | 85 KB |